Warum Elektroautos?

21. März 2025

Elektroautos spalten die Gemüter. Kaum ein anderes Thema wird so emotional diskutiert.

Oft konzentrieren sich die Debatten auf die negativen Aspekte: Wie weit kann ich fahren? Wie sieht es mit dem Akku-Recycling aus? Haben wir genug Strom? Was ist mit den Ladezeiten?

Diese Diskussionen basieren häufig auf Meinungen, Ängsten oder längst überholten Argumenten. Parteien und Interessengruppen nutzen das Thema für ihre Zwecke, und so entsteht eine Debatte, die oft mehr mit Ideologie als mit Fakten zu tun hat.

Doch wenn man sich von der Emotionalität löst und sachlich auf Vor- und Nachteile, Technik und Marktentwicklung schaut, wird schnell klar: Das Elektroauto ist heute in vielen Bereichen gleichauf oder besser als die Alternativen.

Noch nicht perfekt – aber auf dem richtigen Weg

Natürlich gibt es derzeit noch Herausforderungen. Günstige Elektroautos für alle sind noch Mangelware, die Reichweiten sind nicht unbegrenzt, und das öffentliche Laden kann frustrierend sein. Aber: Der technologische Fortschritt ist rasant. In wenigen Jahren werden viele dieser Probleme gelöst sein – ein Trend, den selbst schlechte politische Entscheidungen kaum bremsen können.

Außerdem ist klar: Ein globaler Wandel braucht Zeit. Weltweit gibt es rund 1,6 Milliarden Autos, 2023 wurden 14,5 Millionen Elektroautos neu zugelassen. Rechnet man das hoch, würde der komplette Austausch über 100 Jahre dauern – auch wenn es in der Realität sicher schneller geht. Trotzdem wird es immer auch Verbrenner geben, sei es als Oldtimer, in entlegenen Regionen oder in Form von Range Extendern.

Worum geht es?

In den nächsten Kapiteln schauen wir uns die wichtigsten Aspekte an:

Kosten, Effizienz, Infrastruktur, Gesundheit, Sicherheit, sowie Umwelt & Ethik. Neben Elektroautos, sowie die Klassiker Bezin und Diesel, schauen wir uns auch alternative Antriebe an: Wasserstoff und E-Fuels.

Bewusst außen vor bleiben subjektive Themen wie das Fahrgefühl, emotionale Bindung oder die Geräuschkulisse. Hier geht es um Fakten, Zahlen und belegbare Entwicklungen – nicht um persönliche Vorlieben.

Das Ganze ist natürlich vereinfacht und enthält auch eigene Schlussfolgerungen. Ich kann weder die Zukunft vorhersehen noch die wahren Intentionen von Politik oder Industrie erraten. Aber ich habe alle Argumente mit der nötigen Sorgfalt geprüft und keine Zahlen einfach aus der Luft gegriffen.

Wenn du technologieoffen und neugierig bist, bist du hier genau richtig.

Punkt 1: Geld

Wenn es um die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos geht, dann geht es nicht nur um den Kaufpreis oder die Stromkosten für den Endverbraucher. Es geht um Milliarden – für Autohersteller, Ölfirmen und sogar Staaten.

Und genau hier steckt der Kern des Problems: Viele Akteure haben kein Interesse an Veränderung.

Der Widerstand der Industrie: Ölkonzerne & Autohersteller

Autokonzerne sind darauf ausgelegt, ihre Gewinne zu maximieren. Ein radikaler Technologiewechsel bringt hohe Umstellungskosten mit sich – also haben viele Hersteller lange gezögert. Sie hofften darauf, dass E-Fuels oder Wasserstoff „plötzlich“ günstig und massentauglich werden. Doch das ist Illusion oder Hinhaltetaktik. Andere Länder und Hersteller haben sich früher umgestellt und den Vorsprung genutzt – während Europa nachziehen muss.

Noch klarer ist die Situation bei den Ölkonzernen. Benzin und Diesel sind ein gutes Geschäft – aber nur in großen Mengen. Jede Umstellung auf Elektroautos bedeutet sinkende Verkaufszahlen und damit massive Verluste.

Hier ein Beispiel:
Allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden 2023 rund 470.000 Elektroautos neu zugelassen.
Wenn jedes dieser Autos 8.000 km im Jahr fährt, dann fallen grob geschätzt 250 Millionen Liter Benzin und Diesel pro Jahr weg.

Global sind es noch drastischere Zahlen:
2024 gibt es voraussichtlich 35 Millionen Elektroautos weltweit. Diese sparen gegenüber Verbrennern fast 20 Milliarden Liter Kraftstoff jährlich ein. Milliardenverluste für die Ölindustrie.

Das erklärt, warum Lobbyisten versuchen, Elektroautos schlechtzureden – oder zumindest zu verzögern. Denn sie wissen: E-Fuels und Wasserstoff sind für den Massenmarkt zu teuer, zu ineffizient und nicht in großen Mengen verfügbar.

Politik und Lobbyismus: Wer hat etwas davon?

Viele politische Debatten über Verbrenner und Elektroautos haben wenig mit realen Alternativen zu tun – sondern viel mit wirtschaftlichen Interessen.

  • Warum befürworten manche Politiker E-Fuels oder Wasserstoff, obwohl diese teurer und ineffizienter sind?
  • Warum gibt es Subventionen für fossile Kraftstoffe, aber so viel Widerstand gegen erneuerbare Energien?
  • Warum werden Windräder bekämpft, während Milliarden in fossile Energie fließen?

Diese Fragen sollte man sich stellen, wenn Politiker plötzlich das Verbrennerverbot verhindern wollen oder Angst vor Elektroautos schüren. Oft geht es um Lobby-Einflüsse, nicht um die Bürger. Für diese wird vor allem Strom durch Gas und Kohle nur noch teurer.

Tankstellen, Strom und neue Geschäftsmodelle

Auch für Tankstellen stellt sich die Frage: Wie verdient man in Zukunft Geld?
Aktuell liegt der Gewinn pro Liter Sprit bei 1–1,5 Cent. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung bleiben also gerade mal 75 Cent übrig. Der eigentliche Gewinn kommt aus dem Shop oder der Autowaschanlage.

Was ist also lukrativer:

  • Autos, die nach 2 Minuten wieder weg sind?
  • Oder E-Autos, deren Fahrer 10-20 Minuten vor Ort sind und in der Zeit vielleicht etwas kaufen?

Strombedarf: Kann das Netz Elektroautos verkraften?

Ein Argument gegen Elektroautos ist oft: „Wir haben nicht genug Strom.“

Doch rechnen wir das mal durch:

  • In Deutschland gibt es rund 20,5 Millionen Pendler, die täglich ca. 35 km fahren.
  • Würden diese alle elektrisch fahren, bräuchte Deutschland nur 5 % mehr Strom im Jahr.
  • Verteilt man das Laden klug über Nacht, wäre das mit 11.000 zusätzlichen Windrädern abgedeckt – was bei einem maßgerechten und sinnvollen Ausbau machbar ist.

Und wichtiger: Der Strom könnte regional produziert werden – im Gegensatz zu Öl, das importiert werden muss.

Was verdient der Staat?

Natürlich verdient der Staat aktuell gut an Spritsteuern. Doch langfristig könnte er durch Elektroautos mehr gewinnen:

  • Günstigerer Strom aus dem eigenen Land und die eigene Industrie, statt teurer Ölimporte
  • Mehr Jobs in erneuerbaren Energien & der E-Auto-Produktion
  • Weniger Gesundheitskosten durch bessere Luftqualität

Ein Beispiel:
Luftverschmutzung durch Verbrenner kostet die EU jährlich hunderte Milliarden Euro – durch Gesundheitsprobleme wie Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar frühzeitige Todesfälle.

Ähnlich wie beim Rauchen: Der Staat verdient an der Tabaksteuer, aber die Gesundheitskosten sind langfristig viel höher. Deshalb wurden Zigaretten in vielen Ländern teurer und eingeschränkt. Bei Verbrennern wird es womöglich ähnlich sein – statt außerhalb von Lokalen zu rauchen, darf man womöglich nur mehr außerhalb von Innenstädten Autofahren.

Die Kosten für Privatpersonen: Lohnt sich ein Elektroauto?

Kommen wir zu den Zahlen, die für uns Endverbraucher wichtig sind.
Viele schauen nur auf Kaufpreis und Stromkosten. Doch die Gesamtrechnung ist komplexer.

Benzin vs. Strom: Wer fährt günstiger?

Angenommen, der Spritpreis liegt bei 1,50 €/Liter und der Verbrauch bei 7 l/100 km, dann kostet eine Strecke von 100 km:

  • Benziner/Diesel: ca. 10,50 €
  • E-Auto (Haushaltsstrom): ca. 6,00 €
  • E-Auto (Ladestation): ca. 10,00 €

Wer zuhause laden kann, fährt deutlich günstiger. Wer nur auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist, zahlt oft ähnlich viel wie mit Benzin – was das eigentlich Wichtige in dem Beispiel ist.

Aber: Die Wartungskosten sind beim Elektroauto viel niedriger.

  • Kein Ölwechsel
  • Weniger Verschleißteile
  • Längere Lebensdauer des Motors (oft Garantien bis eine Million Kilometer)

Insgesamt spart man über die Jahre also mehr, als man meinen könnte. Dennoch muss gesagt werden: Werkstätte lassen sich Inspektionen und Wartungen bei Elektroautos gut bezahlen, oft, damit man in der Garantie bleiben kann. Ob ein paar Hundert Euro für eine Sichtprobe in Ordnung sind, darüber könnte man streiten.

Restwert & Gebrauchtwagenmarkt

Ein Nachteil ist der derzeit noch schwankende Restwert von E-Autos. Sie verlieren aktuell oft schneller an Wert als Verbrenner. Das ist aber eine Übergangsphase – je mehr Elektroautos kommen, desto stabiler wird der Markt.

Trotzdem gilt: Ein Auto ist nie eine Investition. Es verliert immer an Wert – egal ob Elektro oder Benziner. Und vor allem teure Autos werden im Verhältnis immer mehr Wert verlieren, als günstige. Hoffentlich auch nicht überraschend.

Und was ist mit Wasserstoff & E-Fuels?

Wasserstoff

  • Tankstellen sind selten
  • Kosten: ca. 10 €/100 km (ähnlich wie Verbrenner)
  • Autos sind teuer (1,5–2-facher Kaufpreis)
  • Produktion ist ineffizient

E-Fuels

  • Kosten: 20–60 €/100 km – viel zu teuer für den Alltag
  • Produktion ist energieintensiv und teuer
  • Kaum sinnvoll für den Massenmarkt

Beides ist für Nischenanwendungen interessant, aber nicht für den Alltag von Millionen Autofahrern.

Punkt 2: Effizienz

Stellen Sie sich einen Kuchen vor. Sie bezahlen für den ganzen, dürfen aber nur ein Drittel davon essen. Absurd? Genau so ineffizient ist das Autofahren mit Benzin oder Diesel. Von einem Liter Treibstoff nutzen wir oft nur 25–35 %, um uns tatsächlich fortzubewegen. Der Rest? Geht als ungenutzte Wärme verloren.

Beim Elektroauto sieht das ganz anders aus: Fast 90 % der eingesetzten Energie landen tatsächlich auf der Straße. Doch werfen wir einen genaueren Blick auf die Zahlen.

Tank-to-Wheel: Wie viel Energie kommt wirklich am Rad an?

Hier betrachten wir nur die Effizienz von der „Tankfüllung“ (egal ob Sprit, Wasserstoff oder Strom) bis zur Bewegung des Autos:

  • Benzin/Diesel: 25–35 %
  • Wasserstoff: ca. 50 %
  • Elektroauto: bis zu 90 %

Das heißt: Ein Elektroauto nutzt fast dreimal so viel Energie effektiv wie ein Benziner oder Diesel. Wasserstoff liegt irgendwo in der Mitte. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Well-to-Wheel: Die komplette Energiebilanz

Jetzt betrachten wir den gesamten Prozess: Von der Energiequelle (z. B. Ölbohrung, Kraftwerk oder Windrad) bis zur tatsächlich auf die Straße gebrachten Bewegung.

Hier sieht es für Verbrenner noch schlechter aus:

  • E-Fuels: 5–10 % (!)
  • Benzin/Diesel: 18–25 %
  • Wasserstoff: 25–40 %
  • Elektroauto: 60–80 %
  • Das bedeutet: E-Fuels verschwenden bis zu 95 % der eingesetzten Energie.
  • Benziner und Diesel verschwenden rund 75–80 %.
  • Sogar Wasserstoff schneidet deutlich schlechter ab als E-Autos.

Warum? Weil man für 100 km Fahrleistung mit E-Fuels bis zu 8-mal mehr Strom benötigt, als wenn man ein Elektroauto direkt lädt.

Und was passiert mit der verlorenen Energie beim Verbrenner?
Kurz gesagt: Sie geht als unnütze Wärme in die Umwelt – und trägt zur Aufheizung von Städten und weiter des gesamten Planeten bei.

Energieverschwendung in Städten: Heizen mit Benzin?

Verbrenner nutzen also nur 1/3 der Energie zum Fahren. Der Rest geht als Hitze verloren.
Das bedeutet: Jede Stadt voller Verbrenner wir von diesen „geheizt“.

Besonders im Sommer ein Problem:

  • Asphalt und Gebäude speichern die Wärme
  • Der Hitzeinseleffekt verstärkt sich
  • Klimaanlagen verbrauchen zusätzlich Energie

Kurz gesagt: Ein Elektroauto trägt nicht nur weniger zur Erderwärmung bei – es heizt auch nicht die Städte auf.

Was passiert im Winter?

E-Autos haben einen kleinen Nachteil: Akkus verlieren in der Kälte etwas Kapazität.

  • Das kann durch größere Akkus oder Akku-Heizungen ausgeglichen werden
  • Moderne E-Autos nutzen Wärmepumpen – deutlich effizienter als klassische Heizungen
  • Ein Benziner verbraucht im Winter aber auch mehr – weil der Motor länger braucht, um warm zu werden

Insgesamt bleibt das E-Auto trotzdem effizienter.

Kurzstrecken: Der große Vorteil des Elektroautos

Kurzstrecken sind Gift für Verbrenner:

  • Der Motor ist kalt, verbraucht mehr Sprit
  • Mehr Verschleiß (z. B. Starterbatterie, Katalysator, Zylinder)
  • Kondenswasser im Öl, Korrosion im Motor
  • Hohe Abgaswerte, weil der Motor noch nicht optimal läuft und keine effiziente Rußfilterung

Elektroautos haben dieses Problem nicht.

  • Sie funktionieren ab Sekunde 1 optimal
  • Sie können sogar vor Fahrtantritt vorgeheizt werden, wenn sie am Stromnetz hängen

Besonders für Pendler oder Stadtfahrten sind Elektroautos unschlagbar effizient.

Rekuperation: Bremsen und dabei Energie zurückgewinnen

Noch ein Trick, den nur Elektroautos (und Hybride) können: Rekuperation.

  • Beim Bremsen wandelt der Elektromotor die Bewegung wieder in Strom um
  • Das spart Energie und schont die Bremsen
  • In bergigen Regionen ein echter Vorteil: Wer den Berg runterfährt, lädt den Akku wieder auf

Verbrenner? Deren Bremsenergie verpufft einfach als Wärme.

Aber was ist mit fossilen Kraftwerken?

Ein beliebtes Argument gegen Elektroautos: „Aber unser Strom kommt doch aus Kohle- und Gaskraftwerken!“

Das stimmt teilweise, aber:

  • Selbst mit 50 % fossilem Strom sind E-Autos immer noch effizienter als Verbrenner.
  • Je grüner der Strommix, desto besser wird die Bilanz.

Heute liegt die Netzstrom-Effizienz für E-Autos bei etwa 60 % – immer noch doppelt so gut wie ein Benziner.
Mit mehr Erneuerbaren wird sie in Zukunft weiter steigen.

Fazit: Effizienz entscheidet – und spart Geld

Warum ist das alles wichtig?

  • Effiziente Technik ist fast immer günstiger.
  • E-Autos verschwenden kaum Energie – Benziner und Diesel sehr viel.
  • E-Fuels oder Wasserstoff sind höchstens für Spezialfälle interessant – nicht für den Massenmarkt.

Wer weniger Energie verbraucht, spart Geld – und schont die Umwelt.

Die Automobilgeschichte zeigt: Verbrenner haben sich seit Jahrzehnten kaum verbessert.
Der größte Effizienzsprung? Kam durch Hybride – also durch Elektromotoren. Welch Ironie.

Punkt 3: Infrastruktur

Das Günstigste ist das, was bereits existiert. Klingt logisch, oder?

Für Benzin, Diesel und sogar E-Fuels trifft das tatsächlich zu.

  • Tankstellen gibt es überall.
  • Lieferketten sind etabliert.
  • Das System funktioniert seit Jahrzehnten.

Doch was ist mit Wasserstoff oder Strom? Hier sieht die Lage ganz anders aus.

Wasserstoff: Drei große Probleme

Wasserstoff hat nicht nur einen, sondern gleich drei Infrastrukturprobleme:

Kaum Tankstellen:

  • Weltweit gibt es nur 83.000 Wasserstofftankstellen – das ist lächerlich wenig im Vergleich zu Millionen Benzintankstellen. Wer Wasserstoff fahren will, muss oft weite Strecken zur nächsten Tankstelle einplanen.

Teurer Transport:

  • Wasserstoff muss entweder mit extrem hohem Druck (700 bar) oder tiefgekühlt auf -253 °C transportiert werden. Dabei gehen ständig Teile der Energie verloren.

Aufwändige Lagerung:

  • Wasserstofftanks an Tankstellen brauchen viel mehr Platz. Zudem verdampft Wasserstoff nach einiger Zeit – es gibt immer Verluste.

Die Infrastruktur für Wasserstoffautos ist extrem teuer, ineffizient und kaum ausgebaut. Kein Wunder, dass kaum jemand investiert.

E-Fuels und Wasserstoff: Import statt Unabhängigkeit?

Manche hoffen auf E-Fuels oder „grünen“ Wasserstoff als Lösung für den Verkehr. Doch hier gibt es ein großes Problem:

  • Rohöl für Benzin und Diesel kommt meist nicht aus Europa.
  • Grüner Wasserstoff und CO₂-neutrale E-Fuels wären ebenfalls auf Importe angewiesen.

Klingt das nach einer Zukunft voller Unabhängigkeit? Eher nicht.

Ja, Investitionen in Wasserstoff und E-Fuels sind sinnvoll – aber nicht für Autos. Sie sind besser für Flugzeuge, Schiffe oder Industrien, die nicht einfach elektrifiziert werden können.

Strom: Die Infrastruktur ist schon da

Und was ist mit Strom? Hier sieht die Situation ganz anders aus.

Fast jedes Einfamilienhaus kann eine Ladestation sein.

  • In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es etwa 20.000 Tankstellen.
  • Im Vergleich dazu gibt es fast 20 Millionen Einfamilienhäuser – theoretisch also Millionen potenzieller „Tankstellen“.

Öffentliches Laden wächst schnell.

  • In vielen Städten wird stark investiert.
  • 2024 gibt es allein im deutschsprachigen Raum bereits über 170.000 öffentliche Ladepunkte.
  • Städte wie Wien haben bereits alle paar hundert Meter Ladesäulen.

Laden ist nicht gleich Tanken.

  • Eine Tankstelle kann irgendwo am Weg sein.
  • Eine Ladestation ist am besten dort, wo du dich sowieso aufhältst:
    • Beim Einkaufen
    • Beim Restaurantbesuch
    • An Bahnhöfen für Pendler

Laden ist also ein ganz anderes Konzept als Tanken – und genau hier liegt der Schlüssel für die Zukunft.

Aber was ist mit der Stromversorgung?

Ja, das Stromnetz braucht Modernisierung und Ausbau – aber es hat einen gewaltigen Vorteil:

Strom lässt sich verlustarm transportieren.

  • Verluste liegen nur bei 5–10 %, selbst über große Distanzen.
  • Strom kann an Millionen Punkten eingespeist und entnommen werden.
  • Das Stromnetz existiert seit Jahrzehnten und wird gerade massiv modernisiert – auch wegen der erneuerbaren Energien.

Vergleichen wir es mit dem Transport von Benzin oder Diesel, ist das wie ein Tanklaster gegen Pipelines, oder ein Brief gegen eine E-Mail. Welches System ist schneller, günstiger und einfacher? Ganz klar: Das Stromnetz.

Fazit: Die Zukunft gehört dem Strom

  • Benzin und Diesel profitieren von bestehender Infrastruktur – doch das ändert sich gerade.
  • Wasserstoff ist zu teuer, ineffizient und kaum verbreitet.
  • E-Fuels müssten ebenfalls importiert werden – keine Unabhängigkeit.
  • Strom ist bereits überall verfügbar und wird kontinuierlich ausgebaut.

Die Infrastruktur für Elektroautos ist nicht perfekt – aber sie wächst rasant. Und sie ist effizienter, günstiger und flexibler als jede Alternative.

Punkt 4: Gesundheit

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Abgase aus Verbrennungsmotoren.

Autos mit Benzin- oder Dieselmotor erzeugen nicht nur CO₂, sondern auch viele weitere Schadstoffe – und die sind direkt gesundheitsschädlich.

CO₂: Der unsichtbare Klimakiller

Kohlendioxid (CO₂) ist für den Menschen direkt nicht giftig – außer man atmet nur CO₂ ein.
Das Problem: Es beschleunigt den Klimawandel, was langfristig extreme Folgen für die Gesundheit und das Leben auf der Erde hat.

Aber es gibt Schadstoffe, die viel direkter gefährlich sind:

  • Stickoxide (NOx): Reizen die Atemwege und können Lungenprobleme verursachen
  • Kohlenmonoxid (CO): Verhindert die Sauerstoffaufnahme im Blut
  • Unverbrannte Kohlenwasserstoffe: Können Krebs verursachen
  • Feinstaub: Dringt tief in die Lunge ein, besonders gefährlich bei Diesel

Besonders Feinstaub entsteht nicht nur durch den Motor, sondern auch durch Bremsen und Reifenabrieb.
Hier haben Elektroautos einen Vorteil: Sie bremsen oft mit dem Elektromotor (Rekuperation), was den Abrieb reduziert.

Kritikpunkt: Schwerere Elektroautos könnten beim Beschleunigen mehr Reifenabrieb erzeugen – aber kein Diesel stößt so wenig Feinstaub aus wie ein durchgehend schlecht gefahrenes Elektroauto – was ständiges Gasgeben und Bremsen bedeuten würde. Was hoffentlich niemand macht.

Unsichtbar, aber gefährlich: Was passiert mit verbranntem Treibstoff?

Ein Liter Benzin oder Diesel ist sichtbar. Doch nach der Verbrennung verschwindet er nicht – er wird nur für uns unsichtbar und gelangt in die Luft, die wir atmen.

Die Folgen?

  • Krebs
  • Atemwegserkrankungen
  • Asthma
  • Herz-Kreislauf-Probleme

E-Fuels sind hier keine Lösung. Sie könnten CO₂-neutral sein, aber die Abgase enthalten die gleichen Schadstoffe wie fossile Brennstoffe.

Direkte Gesundheitsrisiken durch Benzin & Diesel

Viele finden den Geruch von Benzin angenehm. Doch was passiert eigentlich, wenn man ihn einatmet oder auf die Haut bekommt?

Einatmen von Benzindämpfen:

  • Kleine Mengen: Kopfschmerzen & Schwindel
  • Größere Mengen: Bewusstlosigkeit & Atemstillstand möglich
  • Langfristig: Erhöhtes Krebsrisiko, Schädigung von Leber, Nieren & Nervensystem

Kontakt mit der Haut:

  • Benzol (enthalten in Benzin) kann durch die Haut eindringen und Organe schädigen
  • Diesel enthält krebserregende Kohlenwasserstoffe

Wir wissen, dass Benzin und Diesel schädlich sind – ignorieren es aber oft. Besonders Kinder und empfindliche Menschen sind gefährdet, was erklärt, warum Asthma und Allergien in Städten zunehmen.

Wasserstoff: Keine Abgase, aber nicht ganz harmlos

Wasserstoff klingt vielversprechend, aber auch hier gibt es Risiken:

Gut: Kein Feinstaub, keine Stickoxide
Aber: Explosionsgefahr (Knallgas) bei Lecks, Erfrierungsgefahr bei direktem Hautkontakt mit flüssigem Wasserstoff (-253 °C)

Im Alltag sind diese Risiken überschaubar – aber die Infrastruktur muss absolut sicher sein.

Strom: Keine direkten Gesundheitsrisiken

Elektroautos haben keine Abgase – also keine giftigen Stoffe zum Einatmen.
Doch was ist mit Strom und Elektromagnetismus?

Berührung:

  • Ja, Strom kann gefährlich sein – aber alle Systeme sind isoliert und geschützt.
  • Kurz gesagt: Man kann kein E-Auto „aus Versehen“ anfassen und einen Stromschlag bekommen.

Elektromagnetische Felder (EMF):

  • Ja, es gibt sie – aber auch in Verbrennern.
  • Die stärksten Felder kommen von der Bordelektronik (Radio, Display, Entertainment), nicht vom Akku oder Motor.
  • Wer mit EMF ein Problem hat, müsste auch Probleme mit Föhnen, Staubsaugern, Mikrowellen, Smartphones, Fernsehern oder Computern haben.

Brennende Akkus?

  • Akkubrände sind selten, aber das Einatmen der Dämpfe ist hochgiftig.
  • ABER: Benziner brennen ebenfalls – und das wird kaum diskutiert.

Fakt: Bei richtiger Handhabung hat Strom kaum negative Auswirkungen auf die Gesundheit – ganz im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen.

Fazit: Elektroautos sind der klare Gewinner für unsere Gesundheit

Vergleich der Antriebe aus Gesundheitssicht:

AntriebLuftschadstoffeGesundheitsgefahrUnfallgefahr
Benzin/DieselHoch (NOx, CO, Feinstaub)Krebs, Asthma, Herz-KreislaufHohe Explosionsgefahr, giftige Dämpfe
E-FuelsGenauso hoch wie fossile KraftstoffeGleich schädlich wie Benzin/DieselÄhnliche Risiken wie Benzin
WasserstoffKeine AbgaseGering, außer bei LecksExplosionsrisiko
ElektroautoKeine AbgasePraktisch keine direkten RisikenAkkubrände sind selten, Strom ist sicher isoliert

Zusammengefasst:

  • Verbrenner schaden der Umwelt und unserer Gesundheit.
  • Wasserstoff hat gewisse Risiken, aber keine direkten Emissionen.
  • Elektroautos sind aus gesundheitlicher Sicht mit Abstand die beste Wahl.

Weniger Luftverschmutzung bedeutet weniger Krankheiten – und spart uns allen langfristig Geld im Gesundheitssystem.

Punkt 5: Sicherheit

Sicherheit ist eines der wichtigsten Themen beim Autokauf – und doch wird oft mit Halbwahrheiten oder Ängsten argumentiert. Sind Elektroautos wirklich gefährlicher als Verbrenner? Werfen wir einen genaueren Blick darauf.

Autobrände: Ein unterschätztes Risiko für Verbrenner

Wenn es um Autobrände geht, denken viele sofort an Elektroautos. Doch die Realität sieht anders aus:

In Deutschland brennen pro Jahr rund 15.000 Autos ab. Die meisten davon sind Benziner und Diesel. Gründe wie Lecks in Kraftstoffleitungen, elektrische Kurzschlüsse, mechanische Defekte.

Warum hört man dann so oft von brennenden Elektroautos?

  • Weil es seltener passiert und dadurch medial größere Aufmerksamkeit bekommt.
  • Brände bei Benzinern und Dieselautos sind „normal“ – bei Elektroautos sind sie eine Schlagzeile.

Fakt: Statistisch brennen Elektroautos 80–100-mal seltener als Verbrenner, es gibt aber auch bei weitem weniger Elektroautos, um fair zu bleiben.

Benzin, Diesel & E-Fuels: Brennbar, giftig, explosiv

Benzin und Diesel haben klare Risiken:

  • Benzindämpfe sind hochentzündlich und können sogar explodieren.
  • Bei Unfällen besteht die Gefahr, dass Kraftstoff austritt – und so Umwelt und Unfallopfer gefährdet.

E-Fuels sind hier keine Ausnahme:

  • Sie haben die gleichen brennbaren Eigenschaften wie Benzin oder Diesel.

Trotzdem wird das Risiko oft unterschätzt – wohl nach dem Motto: „Mir kann das sowieso nicht passieren.“

Akkubrände bei Elektroautos: Seltener, aber langwieriger

Akkus in Elektroautos sind träge, haben aber viel Energie gespeichert.
Was passiert im schlimmsten Fall?

  • Ein beschädigter Akku kann chemisch verbrennen – aber das geschieht langsam.
  • Während ein Benzintank innerhalb von Sekunden explodieren kann, kann sich ein Akku über Minuten oder sogar Stunden entzünden.

Vorteil: Elektroautos brennen langsamer – Fahrzeuginsassen haben mehr Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.

Nachteil: Akkubrände sind schwer zu löschen und können sich erneut entzünden. Daher müssen ausgebrannte Elektroautos oft über Tage hinweg überwacht werden.

Welche Akkus sind am sichersten?

Nicht alle Akkus haben das gleiche Brandrisiko.

Aktuelle Akku-Technologien:

NMC & NCA (Nickel-Mangan-Cobalt / Nickel-Cobalt-Aluminium)

  • Aktuell am häufigsten in E-Autos verbaut
  • Höchstes Brandrisiko im Extremfall

LFP (Lithium-Eisen-Phosphat)

  • Deutlich sicherer als NMC/NCA
  • Wird zunehmend beliebter

Natrium-Ionen-Akkus (zukünftig)

  • Nahezu keine Brandgefahr
  • Noch selten in Autos zu finden, Massenproduktion läuft langsam an

Festkörperbatterien (zukünftig)

  • Extrem sicher
  • Derzeit noch teuer, aber auf dem Vormarsch

Die Akkutechnologie wird immer sicherer – und die meisten aktuellen Modelle sind bereits sehr widerstandsfähig.

Crash-Sicherheit: Elektroautos oft überlegen

Elektroautos sind nicht nur in Sachen Brandgefahr sicher – sie haben auch andere Vorteile:

Keine Gefahr durch Motorblock

  • Bei einem Frontalcrash kann sich bei Verbrennern der Motorblock in den Fahrgastraum schieben.
  • Elektroautos haben keinen Motor vorne, sondern können den Platz als zusätzliche Knautschzone nutzen.

Tiefer Schwerpunkt

  • Der Akku im Fahrzeugboden sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt.
  • Das verringert die Gefahr eines Überschlags.

Verstärkter Unterboden

  • Der Akku ist stark geschützt und kann bei einem Unfall sogar die Stabilität der Fahrgastzelle erhöhen.

Bessere Crashwerte

Aber Vorsicht: Nicht jedes Elektroauto ist automatisch sicher. Billig bleibt billig – auch bei E-Autos.

Und was ist mit Wasserstoffautos?

Wasserstoffautos haben zwar hochdrucksichere Tanks, aber es gibt kaum Unfalldaten, weil sie noch so selten sind.

  • Sehr hohe Sicherheitsstandards
  • Kein Risiko durch Abgase oder brennbare Flüssigkeiten
  • Herausforderung: Explosionsgefahr bei undichten Tanks
  • Kaum Daten aus realen Unfällen verfügbar

Vermutlich sicherer als Benzin und Diesel, aber schwer abschließend bewertbar.

Fazit: Sicherheit hat sich weiterentwickelt – und Elektroautos haben Vorteile

AntriebBrandgefahrUnfallgefahrSicherheitsvorteile
Benzin/DieselHochMotorblock kann in Fahrgastzelle eindringenGut erprobte Sicherheitsstandards, aber alte Technik
E-FuelsGenauso hoch wie Benzin/DieselIdentische Risiken wie fossile KraftstoffeKeine wirklichen Vorteile
ElektroautoSehr gering (80–100-mal seltener als Verbrenner)Stabiler Aufbau, niedriger SchwerpunktVerbesserte Knautschzone, Akku als Schutz, technologische Weiterentwicklung
WasserstoffUnklar (bisher kaum Daten)Explosionsrisiko durch Hochdruck-TanksTheoretisch sehr sicher, aber wenig real getestete Unfälle

Elektroautos sind nicht nur jetzt schon sicherer, sondern werden durch neue Akkutechnologien und Sicherheitsstandards in Zukunft noch sicherer.

Punkt 6: Umwelt

Verbrenner können nicht einmal ansatzweise CO₂-neutral oder umweltschonend sein, solange sie mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

Ja, E-Fuels und Wasserstoff könnten CO₂-neutral sein – aber durch ihre schlechte Effizienz und die damit verbundenen hohen Kosten wird dieser Vorteil fast wieder zunichte gemacht.

CO₂-Emissionen im Vergleich (pro 100 km)

Wie schneiden Benzin, Diesel, E-Fuels, Wasserstoff und Elektroautos beim CO₂-Ausstoß ab?

Benzin & Diesel (fossile Verbrenner)

  • Benzin: ~16 kg CO₂
  • Diesel: ~16 kg CO₂

Fossile Kraftstoffe verursachen konstant hohe CO₂-Emissionen.

E-Fuels

  • Mit dem EU-Strommix: ~32 kg CO₂
  • Mit 100 % erneuerbaren Energien: ~16 kg CO₂

E-Fuels können nur mit rein erneuerbarem Strom CO₂-neutral sein – und selbst dann schneiden sie kaum besser ab als fossile Kraftstoffe.

Wasserstoff (Brennstoffzelle)

  • Mit dem EU-Strommix: ~16 kg CO₂
  • Mit 100 % erneuerbaren Energien: ~0 kg CO₂

„Grüner“ Wasserstoff ist CO₂-neutral – aber heute wird der Großteil „grau“ produziert, was hohe Emissionen verursacht.

Elektroauto

  • Mit dem EU-Strommix: ~7 kg CO₂
  • Mit 100 % erneuerbaren Energien: ~0 kg CO₂

Selbst mit dem aktuellen Strommix ist ein Elektroauto schon jetzt um etwa 50 % sauberer als ein Verbrenner – mit rein erneuerbarem Strom sind die Emissionen nahezu null.

Das Elektroauto schneidet also in jeder realistischen Situation am besten ab.

Fossile Energie: Die versteckten Umweltkosten

Verbrenner haben nicht nur ein CO₂-Problem – auch die gesamte Ölindustrie hinterlässt einen massiven ökologischen Fußabdruck:

Ölproduktion und Transport:

  • Förderung und Raffinierung von Rohöl sind energieintensiv und umweltschädlich.
  • Öltanker-Unfälle verschmutzen Meere, töten Tiere und gelangen sogar in unsere Nahrungskette.
  • Tank-LKW-Unfälle können das Grundwasser verseuchen.

Wasserstoff: Heute noch nicht sauber

  • Der meiste Wasserstoff wird heute „grau“ produziert – aus fossilen Brennstoffen.
  • Dadurch entstehen genauso hohe CO₂-Emissionen wie bei Benzin und Diesel.

Fazit: Fossile Brennstoffe und grauer Wasserstoff verursachen enorme Umweltschäden – und E-Fuels sind wegen ihrer schlechten Effizienz keine echte Alternative.

Der CO₂-Rucksack von Elektroautos: Ein Nachteil?

Ein häufiger Kritikpunkt am Elektroauto ist die CO₂-Belastung durch die Akkuproduktion.
Ja, Akkus haben einen „CO₂-Rucksack“ – aber wie schlimm ist der wirklich?

Ausgleich der CO₂-Bilanz:

  • Je nach Akku und Strommix dauert es 20.000 bis 70.000 km, bis ein E-Auto seinen CO₂-Rucksack ausgeglichen hat.
  • Danach spart es im Laufe seines Lebens 30–40 % CO₂ im Vergleich zum Verbrenner.

Langfristig entscheidend:

  • Je mehr erneuerbare Energien im Strommix, desto kleiner wird der CO₂-Rucksack beim Bau.
  • Verbrenner hingegen produzieren ihr ganzes Leben lang kontinuierlich CO₂. Keine Verbesserung in Sichtweite.

Recycling: Elektroautos sind keine Wegwerfprodukte

Ein weiteres Missverständnis: „Elektroautos sind Wegwerfprodukte und Akkus nicht recycelbar.“

  • Akkus lassen sich heute schon zu über 90 % recyceln – und das Recycling wird immer besser.
  • Elektroautos halten genauso lange wie Verbrenner – durchschnittlich 18 Jahre. Hersteller geben teils sogar 10 Jahre oder 1.000.000 Kilometer Garantie auf die Batterie.

Studien zeigen: Elektroautos sind genauso langlebig wie Benziner & Diesel.
Quelle

Fazit: Elektroautos sind die sauberste Wahl – und werden immer besser

  • Verbrenner sind nicht umweltfreundlich – und können es auch nie sein.
  • E-Fuels und Wasserstoff sind nur mit 100 % erneuerbaren Energien CO₂-neutral – aber ineffizient und teuer.
  • Elektroautos sind schon heute deutlich sauberer – und mit mehr Ökostrom wird ihre Bilanz immer besser.

Jedes neue Windrad, jede Solaranlage verbessert automatisch die Umweltbilanz von Elektroautos – ein Vorteil, den Verbrenner niemals haben können.

Punkt 7: Ethik

Sicherheit, Umwelt, Gesundheit – all diese Themen sind wichtig. Doch die Frage der Ethik geht noch einen Schritt weiter:

Können wir es mit unserem Gewissen vereinbaren, weiterhin fossile Kraftstoffe zu nutzen, wenn es bessere Alternativen gibt?

Rohöl: Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und politische Konflikte

Die Förderung von Rohöl hat weitreichende Folgen:

Umweltschäden:

  • Ölkatastrophen verschmutzen Meere und töten Tiere.
  • Ölraffinerien verursachen Luftverschmutzung und Gesundheitsprobleme.

Politische Instabilität:

  • Öl ist oft eine Quelle von Konflikten – wirtschaftlich und geopolitisch.
  • Viele ölreiche Länder leiden unter Korruption und Menschenrechtsverletzungen.

Fakt ist: Wir haben uns an diese Probleme gewöhnt – aber das macht sie nicht weniger schlimm.

Wasserstoff: Ein Hoffnungsträger mit Hindernissen

Grüner Wasserstoff könnte eine nachhaltige Lösung sein. Aber:

  • Heute wird Wasserstoff meist aus fossilen Brennstoffen hergestellt.
  • Große natürliche Wasserstoffvorkommen könnten helfen, aber die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen.

Ob Wasserstoff ethisch sinnvoll ist, hängt von der Art der Produktion ab.

E-Fuels: Ist Energieverschwendung vertretbar?

Die große Frage bei E-Fuels lautet:

Sollten wir Strom für eine ineffiziente Technologie verschwenden?

  • 4–10-mal mehr Energie als ein Elektroauto für die gleiche Strecke
  • Hohe Kosten und Ressourcenverbrauch

E-Fuels wären nur mit 100 % erneuerbaren Energien vertretbar – aber dann wäre es sinnvoller, den Strom direkt in Elektroautos zu nutzen.

Elektroautos und die Akku-Debatte: Eine berechtigte Kritik?

Der größte ethische Kritikpunkt am Elektroauto ist der Akku. Aber wie berechtigt ist das?

Es gibt Fortschritte in der Lieferkette:

  • Immer weniger Akkus enthalten problematische Rohstoffe wie Kobalt oder Nickel.
  • LFP-Akkus (Lithium-Eisen-Phosphat) sind ungiftig, langlebig und benötigen kein Kobalt oder Nickel.
  • Natrium-Ionen- und Aluminium-Ionen-Akkus sind weitere vielversprechende Alternativen – und sind reichlich vorhanden.

Lithium-Abbau: Nicht nur Chile

  • Hauptlieferanten: Australien, Chile, China.
  • Neue Recyclingtechnologien verringern langfristig den Bedarf an neuen Rohstoffen.

Quelle: Top 10 Lithium-produzierende Länder

Akkus sind recycelbar!

  • Heute sind bereits über 90 % der Materialien wiederverwertbar.
  • In Zukunft wird weniger neues Lithium benötigt.

Der große Unterschied zu fossilen Kraftstoffen:

  • Öl ist nach der Verbrennung weg – für immer. „Recycling“ würde aufwändiges einfangen von CO2 bedeuten und in E-Fuels umwandeln.
  • Akkus können recycelt oder einfach in anderen Einsatzgebieten weiterverwendet werden.

Der unsichtbare Schaden: Autofahren und unsere Mitmenschen

Stellen wir uns vor, wir fahren mit verschiedenen Antrieben durch eine Stadt, vorbei an einem Kindergarten.

Verbrenner (Benzin, Diesel, E-Fuels)

  • Jeder einzelne Motor produziert Abgase, die Kinder und Erwachsene einatmen.
  • Feinstaub und Stickoxide tragen zu Asthma, Allergien und Krebs bei.

Elektroautos und Wasserstoff

  • Kein Auspuff, keine Abgase, keine Luftverschmutzung.
  • In engen Städten und geschlossenen Räumen ein riesiger Vorteil für die Gesundheit.

Wollen wir wirklich akzeptieren, dass unsere Fahrten – auch wenn es „nur ein bisschen“ ist – die Gesundheit von Kindern gefährden?

Arbeitsplätze: Eine Transformation, keine Vernichtung

Ja, es werden Arbeitsplätze verloren gehen. Aber es entstehen auch viele neue Jobs.

Neue Arbeitsfelder:

  • Erneuerbare Energien (Wind, Solar, Geothermie)
  • Batterietechnologie & Recycling
  • Ladeinfrastruktur & Wartung von E-Fahrzeugen

Der Wandel bringt Veränderungen, aber er zerstört keine Wirtschaft – er schafft neue Chancen. Das war immer schon so – fragen Sie Ihren Hufschmied.

Fazit: Ethik ist ein Argument für den Wandel

  • Öl und fossile Brennstoffe sind umweltschädlich, politisch problematisch und nicht nachhaltig.
  • Wasserstoff kann eine Lösung sein, aber nur in nachhaltiger Produktion.
  • E-Fuels sind zu ineffizient und umweltschädlich, um eine sinnvolle Alternative zu sein.
  • Elektroautos haben zwar ihre Herausforderungen, aber sie verbessern sich stetig – und ihre Bilanz ist bereits jetzt besser als jede andere Alternative.

Wer über Ethik spricht, muss auch über Verantwortung sprechen – für Umwelt, Gesundheit und künftige Generationen.

Zusammenfassung

Die Antwort ist nicht in einem einzigen Punkt zu finden – sondern in vielen.

Elektroautos sind nicht perfekt, aber die Alternativen – Benzin, Diesel, Wasserstoff und E-Fuels – schneiden in entscheidenden Bereichen deutlich schlechter ab.

Verbrenner haben kein wirkliches Potenzial mehr, merkbar besser oder sauberer zu werden. Wasserstoff und E-Fuels sind technisch möglich – aber wirtschaftlich und ökologisch kaum sinnvoll.

Also: Ja, wir KÖNNEN weiterhin fossile Kraftstoffe oder E-Fuels nutzen. Aber SOLLTEN wir das wirklich tun, wenn sie ineffizient, teuer und langfristig nicht nachhaltig sind?

Die wichtigsten Punkte im Überblick

Geld:

  • Elektroautos sind bald preislich auf Augenhöhe mit Verbrennern.
  • Im Betrieb sind sie bereits gleichauf oder günstiger.
  • Erneuerbarer, regional erzeugter Strom stärkt die Wirtschaft, macht unabhängiger und senkt langfristig Strompreise für alle.

Effizienz:

  • Selbst im schlechtesten Fall ist ein Elektroauto effizienter als jeder Verbrenner, Wasserstoff- oder E-Fuels-Antrieb.

Infrastruktur:

  • Elektroautos nutzen bereits vorhandene Stromnetze – keine völlig neue Infrastruktur nötig.
  • Ladestationen wachsen stetig und fast jedes Haus hat eine Stromversorgung.

Gesundheit:

  • Keine giftigen Abgase, weniger Feinstaub – ein massiver Vorteil für Menschen in Städten.

Sicherheit:

  • Elektroautos sind heute schon mindestens so sicher wie Verbrenner.
  • Neue Akku-Technologien werden Brände weiter minimieren.

Umwelt:

  • Elektroautos verbrauchen weniger Ressourcen über ihre gesamte Lebensdauer.
  • Sie sparen mehr CO₂ als jede andere Alternative – und das wird in Zukunft noch besser.

Ethik:

  • Elektroautos haben ethische Herausforderungen (Rohstoffabbau, Akkuproduktion).
  • Aber: Sie haben das Potenzial, sauberer und fairer zu werden – im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen.

Die Zukunft ist elektrisch – und das aus gutem Grund

Wir werden noch lange Verbrenner auf den Straßen sehen – und niemand wird sein geliebtes Auto sofort loswerden müssen. Bis 2035 liegen noch 10 spannende Jahre vor uns.

Durch neue Akkus, sinkende Preise und bessere Ladeinfrastruktur wird sich die Frage „Verbrenner oder Elektro?“ irgendwann nicht mehr stellen – es wird für die Masse von uns einfach keine Notwendigkeit mehr für Verbrenner geben.

Denken wir an den Röhrenfernseher, das Haustelefon, Videokassetten oder Analogkameras.
All das war richtig und wichtig – bis etwas Besseres kam.

Die Mobilität der Zukunft wird nicht von fossilen Brennstoffen bestimmt – sondern von dem, was effizienter, günstiger und sauberer ist.